Stress – Dein Feind und Freund!

Der Prozess ist recht einfach: Wir erhalten einen Reiz, der eine Art Gefahrensituation signalisiert, z.B. wenn wir ein Vorstellungsgespräch haben. Wir können nicht vor jeder dieser Situationen weglaufen. Und entspannt zu bleiben, ist viel fast unmöglich, solange diese Situationen entweder fremdartig sind oder negative Erfahrungen bereits gemacht wurden. Wenn wir die Stresssituation nicht lösen können, wird die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNR-Achse) in Gang gesetzt. Glutamat (nicht das aus dem Chinarestaurant) verbreitet sich im Gehirn, aktiviert die Großhirnrinde und das sogenannte limbische System (ältestes Hirnareal). Am Ende dieser Prozesskette wird dann Cortisol freigesetzt, eines unserer Stresshormone.
Haben wir chronisch zu viel Cortisol im Körper, hat dies in vielerlei Hinsicht negativen Einfluss auf den Stoffwechsel.

Warum ist Stress eigentlich so schlecht? 10 Gründe!

Kurz gesagt: Schlechter Stress (sogenannter Disstress) ist ein Zerstörer des Stoffwechsels. Wobei unser Körper biochemisch keinen Unterschied zwischen negativem und positivem (Eustress) macht. Insbesondere weil das Hormon Cortisol ausgeschüttet wird, welches ab einem bestimmten Level den Körper und Geist sehr negativ beeinflusst.
Nachfolgend 10 Beispiele für den negativen Einfluss von zu viel Cortisol:

  1. Zu viel Cortisol macht lustlos. Cortisol ist ein Antagonist zu Testosteron, d.h. er verhindert, dass wir ausreichend Testosteron produzieren. Das kann sich negativ auf unsere Libido auswirken.
  2. Ein zu hoher Cortisolwert ist schlecht für unseren Darm. Er fördert das sogenannte Leaky Gut Syndrom, bei dem unser Darm Giftstoffe leichter in den Körper gelangen lässt. Dadurch entstehen Entzündungsreaktionen im Körper.
  3. Cortisol reduziert Fruchtbarkeit. Dabei beeinflusst Cortisol die Produktion von Progesteron, was den Zyklus der Frau steuert.
  4. Cortisol schwächt das Immunsystem. Cortisol wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, d.h. es unterdrückt das Immunsystem. Wir werden folglich schneller krank.
  5. Cortisol fördert Übergewicht. Es erhöht den Blutzuckerspiegel, was bei uns eine Art Heißhunger erzeugen kann. Gleichzeitig besteht die Gefahr einer Insulinresistenz (Vorstufe von Diabetes), die wiederum die Bildung von schlechtem Fett in der Mitte des Körpers fördert.
  6. Cortisol vermindert die Schlafqualität. Ist der Cortisolspiegel dauerhaft und auch nachts erhöht, fällt es uns schwer, einzuschlafen und gut durchzuschlafen.
  7. Cortisol lässt uns schneller altern. Collagen ist ein Strukturprotein, das für unsere Alterung, insbesondere Hautalterung aber auch Gehirnleistung verantwortlich ist. Cortisol destabilisiert das Collagen.
  8. Cortisol baut Muskeln ab, indem es Glukose und Aminosäuren aus dem Muskel herauslöst, um damit Energie bereit zu stellen.
  9. Cortisol wird in Zusammenhang mit Depressionen und Angstzuständen gebracht. Viele Studien haben gezeigt, dass depressive Menschen eine Tendenz für ein erhöhtes Cortisol-Level haben.
  10. Cortisol macht uns müde und energielos. Wegen verschiedener Stoffwechselprozesse, u.a. durch die Verhinderung der Hormone DHEA und Testosteron, raubt uns Cortisol viel Energie.

Stress und Cortisol können also wirklich schädlich für uns sein. Muss es aber im Übrigen nicht. Cortisol ist nicht per se schlecht, denn ist für uns überlebensnotwendig! Jedoch kommt es auf die Dosis an.

Wie reduziere ich Stress?

Stress zu reduzieren, ist ein sehr individuelles Thema und kommt auf die Stress-Ursachen an. Mögliche Ansatzpunkte sind zu allererst hinzuschauen, was den Stress verursacht bzw. ob er selbst geschaffen ist oder ob man keinen Einfluss darauf hat (Cheflaune, Verkehr, Wetter etc.). Eventuell können Dinge wie Meditation, Atemtechniken, Ernährung, Umgang mit positiven Menschen, spazieren gehen OHNE Ziel, Yoga, Bewegung, gutes Zeitmanagement, “Nein” sagen zu lernen oder auch einfach einen guten Coach zu suchen, mit dem Du den Knoten in Deinem Denken löst Abhilfe schaffen.

 

 

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Dein Take Away

Stress ist Feind und Freund – kennst Du Deine Prioritäten – zu viel Cortisol macht krank – einfach mal ziellos sein – täglich 60 Sekunden lachen – Rückentraining – kalt duschen – regelmäßige Denkanstöße zum reflektieren des eigenen Handelns