Warum Erholung so wichtig ist
Sich selbst durch einen Overload an Training, Reizen und Beanspruchungen besser zu machen, ist einfach – allerdings nur kurzfristig und nicht nachhaltig, zeitweilig sogar gesundheitsschädlich. Denn ein Zeichen von Vitalität ist, Leistungen dauerhaft zu erbringen und nicht nach einer gewissen Zeit unter dieser Last bzw. der Fülle von Anforderungen zusammenzubrechen.
“No Pain no Gain”, (immer) “Höher, schneller, weiter” oder „Work your ass off“ sind Parolen, die sich in den letzten Jahren in unserer Leistungsgesellschaft festgesetzt haben und zur Norm gehören. Auch ich persönlich kann ein Lied davon singen.
Mir sind die Phasen des Working Overloads mehr als bewusst. Als ehemaliger Leistungssportler mit bis zu 12 Trainingseinheiten pro Woche (neben Schule und „Freizeit“), Student der Erziehungswissenschaft mit drei Nebenjobs oder in der Gründungsphase meiner Selbständigkeit inklusive der Eröffnung meines eigenes Personal Training Studios vor mittlerweile sieben Jahren – es war immer etwas zu viel.
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Physiologische Stressoren:
- Jede Form von Schmerzen oder Beeinträchtigungen, egal ob chronisch oder akut.
- Schlechte Körperhaltung
- Intensives sportliches Training – in der Regel mehr als vier Einheiten pro Woche
- Einseitige und ungesunde Ernährung sowie Alkohol
- Medikamenteneinnahme
- Schlafmangel und Schlafstörungen
Physikalische Stressoren (wobei hier die Länge der Einwirkung entscheidend ist):
- Strahlung
- Wärme und Kälte
- Luftverschmutzung
- Lärm
- Höhe
Psychosoziale Stressoren
- Zeitdruck und Überforderung
- Kontrollverlust
- Prüfungssituationen
- Ressourcenmangel
- Zwischenmenschliche Konflikte in Familie, Partnerschaft, Arbeitsumfeld
Erste Maßnahme – Selbstreflexion
Überlege Dir bei der Betrachtung der aufgeführten Stressoren, welche Du (aktuell) kennst und dann reflektiere
- Welche drei Stressoren belasten Dich am stärksten?
- Welche weiteren Stressoren gibt es in Deinem Leben? Werde so konkret wie möglich.
- Was unternimmst Du aktuell aktiv, um diese Stressfaktoren zu steuern?
- Welche davon kannst Du nicht steuern beziehungsweise auf welche hast Du keinen Einfluss?
Zweite Maßnahme(n) – die kennt jeder
Mehr Schlaf zu regelmäßigen Zeiten, Atemtraining (bspw. „Quadratatmung“: 4 Sek. einatmen – 4 Sek. Luft halten – 4 Sek. ausatmen – 4 Sek. Luft halten und davon drei bis fünf Durchgänge), mehr Pausen (3 x 5 Min Konzept innerhalb 60- bis 90 Min), mehr Vitamin D (öfters Spazieren gehen, egal bei welchem Wetter), regelmäßiger Saunabesuch inklusive Kältebad, NO Junkfood und dass ist das Wichtigste, um nachhaltig eine verbesserte Regeneration zu haben: ein authentisches Bewusstwerden der Stressoren. Das heißt, dass Du total ehrlich zu Dir selbst sein darfst. Danach gilt: 3 x RRR – Prinzip. In Deinem Rhythmus regelmäßig zu bestimmten Zeiten (Ritual) mindestens eine der vorgeschlagenen Methoden für 21 Tage einhalten. Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass wirkliche Verhaltensveränderungen sogar 68 Tage bei konsequenter Anwendung benötigen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Reflektieren und freue ☺ mich, wenn Dich ein paar Impulse zum aktiven Umdenken führen.
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Dein Take Away
Erholung ist überlebenswichtig – keiner mag Karōshi – Stresskompetenz und Zufriedenheit – Regelmäßigkeit, Rhythmus, Ritualisierung machen Champions – 3 x R für Veränderung – Selbstreflexion – Yoga für Männer – täglich kalt duschen – täglich Glas Wasser mit Zitrone am Morgen