Flow – wenn alles im Fluss ist …
Das Phänomen Flow beschreibt den Zustand, in dem ein Mensch völlig in dem aufgeht, was er in diesem Moment tut. Sorgen verschwinden, das Gefühl für Zeitabläufe verändert sich. Der Psyschologe, Forscher und Author Mihaly Csikszentmihalyi erkannte, wie ein Mensch zu einem Flow kommt. Folgende Situationen tragen dazu bei (nicht alle Bedingungen müssen erfüllt sein!):
- Ich bin der Aktivität gewachsen und fühle mich gefordert. Aber nicht unter- oder überfordert.
- Ich habe genügend Raum um mich darauf zu konzentrieren (Interesse, Zeit und Ruhe ist gegeben).
- Die Aktivität hat ein konkretes Ziel und es ist unmittelbar erlebnisorientiert.
- Das Gefühl der Kontrolle, persönliche Handhabe und Planung aller Schritte ist gegeben.
- Die Tätigkiet hat ihr Ziel in sich: es wird getan weil es einfach nur Freude bereitet.
Diesen Fluss haben wir sicher alle schon erlebt, können uns daran gerne erinnern und verspüren Vorfreude es wieder zu erleben. Eventuell verknüpfen wir damit noch weitere Umstände die wir ganz persönlich als positiv bewerten. Beispielsweise die ersten Surfstunden im Sommerurlaub mit anschließendem kühlem Bier am Strand unter Palmen, die beschwerliche Bergwanderung entlang eines schmalen Grades im Nebel verbunden mit der anschließenden wohligen Wärme am Holzofen zusammen mit anderen Wanderern in der urigen Berghütte am Abend, die tiefgehende Schlussentspannung nach einer intensiven Yogapraxis, im Spielfieber mit Freunden die Nacht durchmachen oder das befriedigende Empfinden nach einem anspruchsvollen Gespräch unter Kollegen auf wertschätzender Augenhöhe. Es sind also Erlebnisse und Tätigkeiten die uns physisch oder / und mental an persönliche Grenzen (Herausforderungen) bringen, jedoch ständig mit einem Gefühl von Kontrolle und uns wortwörtlich hier und jetzt widerfahren.
Spannenderweise erfahren wir bei solchen Augenblicken Freude, Glück, Zufriedenheit oder Lebendigkeit und Sinn. Unser Gehirn scheint dafür ein ganz eigenes Belohnungsystem zu besitzen, was uns innerlich antreibt beständig danch zu streben. Kinder sind Flow-Bomben. Tiere ebenso. Wir Erwachsenen tun uns (immer) schwer(er) damit. Zu oft suchen wir in der Zukunft die Zufriedenheit, den Sinn, das Gehalt, die tolle Partnerschaft, das neue Auto, den verdienten Urlaub usw. Dadurch verlieren wir oft den Blick für das was ist und geringschätzen was wir tun in dem Glauben, dass das Ziel der Tätigkeit (beruflich wie privat) uns erst gut tut. Ziele sind wichtig, geben Orientierung, schaffen Klarheiten und gestalten Handlungsenergie. Sich jedoch nur danach zu richten ist schade und eine kleine Verschwendung von Lebenszeit.
Eine gute erste Tat ist der medial etwas überstrapazierte Begriff der Achtsamkeit. Ein bisschen mehr Obacht auf Deine Atmung, Deinen Körper beim Sport, beim Gehen, Deine Haltung, Deine Worte im Gespäch mit anderen oder in Deinem Kopf, das Tempo beim Essen, die Häufigkeit von Ablenkungen im Alltag und wie es Dir dabei ergeht oder den Fokus darauf legen, was Dir so viel Freude bereiten kann um Luftsprünge machen zu wollen.
Im Zen-Buddhismus existiert folgende Fabel:
Ein buddhistischer Meister wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich …“
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: „Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?“
Er sagte wiederum: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich …“
Wieder sagten die Leute: „Aber das tun wir doch auch!“
Er aber sagte zu ihnen: „Nein – wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“
Letztlich holen wir die Empfindugen und Gefühle der Zukunft in unsere eigene Gegenwart. Das Talent etwas vorausahnen, die Zukunft aktiv und bewusst zu gestalten unterscheidet uns wesentlich vom Tierreich. Die Konsequenz daraus heisst: Vernunft, Vorfreude oder Unsicherheit sowie Angst kann enorm über unseren aktuellen mentalen Zustand und die daraus resultierenden Handlungen bestimmen.
Die zweite gute Tat wäre etwas mehr Ruhe zuzulassen. Einmal am Tag NICHTS tun. 3 x 5 Minuten die Augen schliessen. Es klingt so simpel. Wir alle haben das schon so oft gehört. Und?! Gut, Du und ich bzw. unser Gehirn sind es gewohnt Dauerreize permanent aufzunehmen, zu filtern, aktiv zu sein und die Neuronen feuern zu lassen. Das kostet Energie (Glucose, Sauerstoff und Kalorien). Hauptsache immer wieder die gleichen Handlungen oder Entscheidung, denn jede kleinste Änderung ist Stress und verursacht Aufwand Millionen von Nervenzellen (Neuronen) zu aktivieren und miteinander zu vernetzen. Daher ist es umso wichtiger die Ziele oder ToDos der Achtsamkeit zu Beginn simpel zu gestalten. Allerdings das altgediente „Müsste, Sollte, Könnte, Möchte“ – Geblubber hilft nix sondern…
Next Step: #MACHEN! Handeln. Gerne auch mit Unterstützung.
Ich baue mein Studio um – für mehr Raum, Inspiration, Bewegung, Freude und Klarheit.
eil 2 der Umbauarbeiten sind im Gange. Es nimmt Gestalt an. Danke mal wieder an meinen Freund und Tischlermeister Daniel Scheel von Holzkick – Wir sind die Tischler
Die Neueröffnung und After-Corona-Fete ist schon geplant 🙂
Dein Take Away
im Flow sein – Erst Körper dann Empfindung – körpereigenes Drogenlabor nutzen – 3 x RRR – Prinzip – Neuronen erneuern sich ein Leben lang – Gute Gedanken = Gute Entscheidungen – Zen-Buddhismus – etwas mehr Achtsamkeit – Wo unser Körper da unsere Gefühle – Gehirnkenntnis – im Kontakt bleiben – Studioumbau geht voran – Täglicher Welt-OpTIMistiktag – täglich kalt duschen – täglich Glas Wasser mit Zitrone am Morgen