Warum fällt es uns immer wieder schwer klare und bewusste Entscheidungen zu fällen? Wieso werden wir in bestimmten sozialen Situationen unangepasst emotional? Wieso kaufen wir bei IKEA immer mehr als wir wollen? Wieso siegt der innere Schweinehund gegen das Vorhaben mehr Sport zu treiben oder besser Essen zu wollen?
Es klingt so banal und unwissenschaftlich aber wir haben nun mal schnell erschöpfende Ressourcen wenn es um tagtägliche Entscheidungen geht. Unser Frontallappen, der vordere Teil unseres Gehirns (Stirnfront), ist entwicklungsgeschichtlich das jüngste Areal. Hier werden kognitiv bewusste Entscheidungen aufgrund von Wissenserfahrungen und inneren (körperlichen) und äußeren Bedingungen gebildet. Immer wiederkehrende innere Dialoge die zu Handlungen führen sind bspw: was ziehe ich heute an, was gibt es zum Frühstück, was packe ich in meine Arbeitstasche, mit wem treffe ich mich zum Mittagessen und was wähle ich von der Speisekarte, wie bekomme ich den einen wichtigen Termin in meinem Kalender noch gut unter… Diese und tausende weitere Entscheidungen machen müde. Demnach fällt es schwer Neues zu implementieren.
Trainining für den Entscheidunsmuskel
Wenn wir also vor größeren Herausforderungen, Changeprozessen oder Lifestyleveränderungen stehen, sollten wir tunlichst viele Ablenker aus dem Alltag streichen und uns die wirklich wichtigen Dinge recht früh am Tag auf die To-Do legen. Als nächstes ist der persönliche Rhythmus, die Regelmäßigkeit sowie die Gestaltung von Ritualen ein guter Hebel, um erfolgreich seinen „Entscheidungsmuskel“ zu trainieren.
Es hilft zu verstehen, dass die alten ungeliebten Muster und Verhaltensweisen (Glaubenssätze) weiterhin unwillkürlich wirken. Sie sind viel schneller, weil meist jahrelang angewandt und dadurch neuronal enorm stark vernetzt. Es sind Erfahrungen auf die unser Gehirn ohne Umwege zugreifen kann. Neues Verhalten und Gedankenmuster müssen erst trainiert werden. Die neuronale Vernetzung muss erst noch gebildet werden. Am besten gelingt dies, wenn die inneren und äußerern Bedingungen stimmig und lustvoll sind bzw. sich richtig anfühlen. Und je weniger Ablenkung und mehr persönliche Entscheidungsreduktion (bspw. gleicher Kleidungsstil, annährend das gleiche Essen, fixe Pausenzeiten) geübt wird, desto besser können Vorsätze und willkürliche Veränderungen gegen die unwillkürlichen (alten) Verhaltensweisen und Denkmuster bestehen.
3 Tipps welche Bedingungen dies unterstützen:
Das Erste und Wichtigste ist es, sich selbst wohl zu fühlen. Dazu bedarf es innerer Ruhe.
Das Zweite ist die Hinwendung an ein erreichbares Ziel. Dazu bedarf es der notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen.
Das Dritte ist die Konzentration auf die Anforderungen des Augenblicks. Dazu bedarf es einen starken Willens.
Sämtliches Leben ist letztlich ein Ergebnis von Aufmerksamkeitsfokussierung. Daher gilt es machbare Ziele zu definieren (vor allem auch Zwischenziele). Folgende Fragen können bei der Ausdifferenzierung behilflich sein:
Was ist bewahrenswert an der jetzigen Situation?
Ich kann es nicht oft genug wiederholen:
Eine gute erste Tat ist der medial etwas überstrapazierte Begriff der Achtsamkeit. Ein bisschen mehr Obacht auf Deine Atmung, Deinen Körper beim Sport, beim Gehen, Deine Haltung, Deine Worte im Gespäch mit anderen oder in Deinem Kopf, das Tempo beim Essen, die Häufigkeit von Ablenkungen im Alltag und wie es Dir dabei ergeht oder den Fokus darauf legen, was Dir so viel Freude bereiten kann um Luftsprünge machen zu wollen.
Die zweite gute Tat wäre etwas mehr Ruhe zuzulassen. Einmal am Tag NICHTS tun. 3 x 5 Minuten die Augen schliessen. Es klingt so simpel. Wir alle haben das schon so oft gehört. Und?! Gut, Du und ich bzw. unser Gehirn sind es gewohnt Dauerreize permanent aufzunehmen, zu filtern, aktiv zu sein und die Neuronen feuern zu lassen. Das kostet Energie (Glucose, Sauerstoff und Kalorien). Hauptsache immer wieder die gleichen Handlungen oder Entscheidung, denn jede kleinste Änderung ist Stress und verursacht Aufwand Millionen von Nervenzellen (Neuronen) zu aktivieren und miteinander zu vernetzen. Daher ist es umso wichtiger die Ziele oder ToDos der Achtsamkeit zu Beginn simpel zu gestalten. Allerdings das altgediente „Müsste, Sollte, Könnte, Möchte“ – Geblubber hilft nix sondern…
Next Step: #MACHEN! Handeln. Gerne auch mit Unterstützung.
Dein Take Away
Entscheidungsreduktion – Biodaten sind schneller als das Gehirn – körpereigenes Drogenlabor nutzen – 3 x RRR – Prinzip – Neuronen erneuern sich ein Leben lang – Ruhe. Kenntnis. Wille. – etwas mehr Achtsamkeit – Wo unser Körper da unsere Gefühle – Gehirnkenntnis – im Kontakt bleiben – Studioumbau beendet – Täglicher Welt-OpTIMistiktag – täglich kalt duschen – täglich Glas Wasser mit Zitrone am Morgen