Vom Faulenzen zum Stress… ein kleines Intermezzo mit meinem inneren Antreiber
Einerseits hat es mich sehr genervt, da ich den Zustand nicht wirklich selbst in der eigenen Hand hatte – so zumindest in meiner eigenen Wahrnehmung – und andererseits waren es letztlich doch nur ca. vier-bis fünf Wochen, um mich wieder auf Normalniveau zu fühlen. Und ehrlich gesagt, waren davon ein paar Tage gar nicht so schlimm, denn einfach mal im wahrsten Sinne nichts tun müsen oder sogar zu wollen. Ausschlafen, einer gewissen Morgenroutine nachgehen, um dann den Tag mit wirklich wenigen Erlebnissen zu verbringen fühlte sich tatsächlich erholsam an.Was ich für mich spannend und zugleich bestätigend empfand, ist die Tatsache, dass mein System, mein Körper sich bewusst zurückzieht, keine Energie mit Arbeit oder anderen alltäglichen ToDos verschwendet, um wieder gesund zu werden.
Der Zustand hielt ein paar Tage an, bis sich wieder eine meiner inneren Instanzen bemüßigt fühlte, mich an das „MACHEN“ zu erinnern, dass ich doch gefälligts so langsam mal wieder was arbeiten solle usw. Das habe ich mit etwas Abstand stets etwas anstrengend und teils auch unfähr empfunden, war ich doch krank oder seit langem mal wieder auf Pausenmodus gestellt. Mir wurde bewusst, dass es erst die eine „Ausrede“ brauchte, dass ich von außen bestimmt wurde, mich auszuruhen und eben Leistung zu erbringen jetzt nicht wichtig ist.

Die Konsequenz daraus ist ein beständiges Zuviel an Energie, was aufgebracht werden muss, um den inneren Performer bzw. Antreiber gerecht zu werden (oder unbewusst anderen Personen zeigen, dass sie tolle Arbeit leisten und sich dadurch wohl fühlen). Selten wird dadurch ein Gefühl von ehrlichem „Gut Genug“ erreicht und empfunden. Also dreht sich die Mühle immer weiter, bis wir Stress empfinden und sich dieser negativ auf unser Wohlgefühl sowie unsere körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Die Stressforschung und insbesondere die Psychoneuroimmunologie, die Wissenschaft, die die Wirkungszusammenhänge insbesondere zwischen der Psysche und dem Immunsystem erforscht, haben eindeutig nachgewiesen, dass intensiv wahrgenommener oder chronisch empfundener Stress starke Auswirkungen auf unser Immunsystem und so letztlich auf unseren gesamten Körper hat.Das Stresseimermodell macht dies nochmal deutlich

Wenn ich es auf eine wesentliche Sache runterbrechen sollte, was den Eimer zu voll werden lässt, ist es oft die Tatsache, dass die persönlichen Ventile zu wenig genutzt oder sogar vermieden werden. Also solche Aktivitäten, die einen ablenken, entspannen, Freude bringen, die zu einem faktisch dazugehören und die eigene Persönlichkeit mit ausmachen: Sport, Familie und Menschen, die emotional gut tun, Natur, das Haustier pflegen, Schlaf, gesündere Ernährung uvm. Vor allem ist es noch offensichtlicher, wenn die Ventile nicht mehr genutzt werden, dass die eigene Balance aus den Fugen geraten ist. Klar ist auch, dass hinter den persönlichen Antreibern noch versteckte unangenehme Emotionen sitzen (Glaubenssätze, unschöne Erfahrungen usw.). Jedoch gibt es für den Alltagsgebrauch so einige simple und effektive Handwerkszeuge, um sich täglich ein klein wenig vom wahrgenommenen Stress zu distanzieren.
Eine möchte ich Dir hier vorstellen und Dich einladen, diese praktisch auszuprobieren.
Du erhälst hier praktische Anleitungen zur Aktivierung unseres Entspannungsnerv, dem Vagus. Die Techniken der Energetischen Psychologie und Mentalen Regulation (Stressregulierung) sind seit jahrtausenden bewährt. Probiere Dich anhand der beschriebenen Akupunkturpunkte aus und spüre bewusst, was sich bei Dir verändert. Je öfter Du damit trainierst, desto mehr passt sich Deine ganz persönliche Stresskompetenz an. Übe am besten ein-bis zweimal täglich, mindestens aber dreimal wöchentlich. Und: Medizin oder Heilung ist Absicht – sei Dir Deines Fokusses stets gewahr, wenn Du diese kleine Übung absolvierst. Was möchtest Du in dem Moment? Mache Dir das bewusst.
Ich bin gespannt, was sich bei Dir durch diese kleine Intervention verändert.

Reibe, klopfe oder halte sanft die Akupunkturpunkte für ca. 15-bis 60 Sekunden bis Du enweder…A) Speichelfluss oder
B) Schlucken oder
C) Gähnen oder
D) Seufzer oder
E) ein Wohlgefühl wahr nimmst
Wo sind die Punkte (Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle)
- Ende der Handlinie, die auf der Handkante innen kleine Fingerseite endet
- Beide Daumen verschränken, Zeigefingerspitze auf Arm anlegen. Zeigerfingerspitze zeigt den Punkt.
- 3-fingerbreit hinter der Handgelenksfalte, Mitte zwischen den mittleren Sehnen
- In der inneren Handglenksfalte, mittig über der unteren tastbaren Sehne
- Anfang der Augenbraue innen kurz vor Nasenbein
- Zwischen dem Nasenflügelrand und der Nasolabialfalte in Vertiefung – direkt neben Nasenloch
- Hinterkopfrand auf Höhe der Ohrläppchen ca. 3 Finger nach innen. Mit Daumen kleine Kuhle unter Schädel ertasten
- Dicht unter dem Hinterkopfrand, ca. 2 fingerbreit neben Mittellinie (Wirbelsäule) auf dem Muskelstrang