Alles auf Anfang – wann hast Du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht, zum ersten Mal erlebt?

Wahrscheinlich kennen viele von uns diesen Spruch und eventuell ist er so nicht stimmig. Denn mit den Lebensjahren kommen die gemachten Erfahrungen und eigenen Vorstellungen. Selbst wenn wir uns in völlige Extreme oder wildfremde Umgebungen begeben, haben wir Möglichkeiten, uns diese auf unsere ganz eigene Art vorstellen zu können wie es wohl sein wird. Die Macht der Vorstellung und gleichzeitiger Empfindung möglicher Szenarien bedarf bewusster Anstrengung und basiert wiederum auf bisherigen Erlebten, Gehörten, Gesehenen, Gerochenem etc.

Ein Neugeborenes hat dies alles nicht (auch wenn es vorgeburtliche Erlebnisse und Empfindungen im Bauch der Mutter verarbeitet). Frisch geboren ist es jedoch so rein und maximal bedürftig. Es ist frei von „wenn, dann“-Gedanken. Es ist erfüllt mit der absoluten Lebensenergie mit der jedes Kind ausgestattet ist. Diesen maximal leidenschaftlichen Lebenswillen der durch die ureigensten menschlichen Bedürfnisse genährt wird: Hunger, Schlaf, Bindung, Sauberkeit. Alles läuft so reflexhaft und unwillkürlich ab; irgendwie ferngesteuert und für Eltern manchmal liebevoll frech ☺.

Etwas ganz persönliches, was ich mit Euch gerne teilen möchte

Insofern ist mein Sohn Maxim tatsächlich am Anfang zu Allem, was unsere Welt ihm bieten kann. Momentan ist sein Erfahrungshorizont extrem klein und auf die ureigensten Bedürfnisse beschränkt, welche er liebevoll – mit einer Prise täglichem Humor – von uns erfüllt bekommt. Seine tägliche Entdeckungsreise seiner eigenen Welt und die Umgebung mit allen Sinnen zu erleben, sich mehr oder weniger selbst reflexhaft zu erkunden sowie seine Bedürfnisse mit seinen beschränkten, jedoch unmißverständlichen Verhaltensweisen „klar“ einzufordern ist spannend. Diese angeborene Grundvitalität bei Babys fasziniert mich und bestimmt – okay, ich bin einfach nur in meinen Sohn verliebt –  ganz aktuell meinen Tagesrhythmus. Und das ist es wohl, was ich zum allerersten Mal mache: mein Wissen über eine bestmögliche körperliche, neuronale, motorische oder mentale Entwicklung ist nice to have. Aber mich komplett auf die Bedürfnisse und Bedürftigkeit meines Kindes wohlwollend einlassen und emotional des Öfteren herausgefordert zu sein ist echt wahnsinn. Zu erleben, wie es ist, die Zartheit und Verletzbarkeit zu akzeptieren und einach nur zu Papa sein – für immer!

Ich finde es essenziell, eigene persönliche Geschichten und Erfahrungen mitzuteilen. Solche, die einem wichtig sind auszusprechen. Denn „wem eine Stimme verweigert wird, der entfremdet sich langsam, aber systematisch vom eigenen Lebensweg, von seinen Kämpfen und inneren Veränderungen, bis er selbst die subjektivsten Erfahrungen nur noch durch fremde Augen wahrnimmt. ‚Es gibt keine größere Qual, als eine nicht erzählte Geschichte in sich zu tragen‘, schrieb die Lyrikerin, Prosaautorin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou.“ (Elif Shafak: Hört einander zu!)
Ab Dienstag, den 26.4. kehre ich aus der Papasein-Bubble langsam wieder zurück ins Studio. Ich möchte Step by Step einen guten Rhythmus zwischen den  einzelnen Sessions und meiner Familie etablieren. Bitte seht es mir nach, wenn ich zu Beginn manche Zeitfenster nicht wie zuvor bieten kann.

Ein paar kleine neue Projekte und Impulse in den Coachings und Personal Trainings werden folgen sowie Altbewährtes (und für gut befunden) wird bleiben. Letzteres kann jeder für sich selbst entscheiden, was dies denn so alles ist ☺