Bewegung als Medizin – solche Aussgen kennen wir doch alle, oder?
Positiv beeinflussen lässt sich auch unser Nervenkostüm: der Abbau von Stress gelingt tatsächlich durch Ausdauertraining bzw. bewusstes schnelles Spazieren oder die guten alten Kniebeuge oder Liegestütze (Frustabbau um in einen Entspannungszustand zu kommen). Aber vor allem moderate Ausdauerbelastungen wechselt vom Energieprogramm des Sympathikus in die Erholugsphase des Parasympathikus (Ruhenerv).

- Muskulatur ist das wichtigste und größte StoffwechselORGAN. Es gibt nicht den einen wichtigsten Muskel. Die Muskulaur erfüllt Aufgaben genausso wie bspw. die Leber, Niere, Lunge usw.
- Wunderwaffe gegen Erkrankungen. Muskeln in Aktion produzieren Myokine (ca. 400), körpereigene Botenstoffe die zur Untergruppe des Immunsystems gehören.
Bspw. das Interleukin 6: „Durch anhaltende und kräftige Muskelanstrengung wird es produziert. In der Leber bewirkt es die Bildung eines sogenannten Akute-Phase-Proteins, das das Immunsystem zu vermehrter Stoffwechsel- und Reparaturarbeit anregt. Die Ausschüttung des Myokins ist der Körper stärker vor Infekten geschützt und kann Tumorzellen besser abwehren“ (als Gegenspieler des Tumornekrosefaktors (TNF)). TFN ist ein entzündungsförderndes Molekül was auch bei Diabetes, Herzinfarkt oder Arteriosklerose vermehrt auftritt.
Als zweiten bedeutenden Faktor erhöht Interleukin de Energieverbrauch. Dauerhaft! Das hat wiederum einen positiven Effekt für den Insulinstoffwechsel, denn bei aktiven Muskeln muss die Bauchspeicheldrüse viel weniger Insulin produzieren um den Blutzucker zu senken und unsere Zellen bleiben langfristig empfänglich für die balancierte Aufnahme von Zucker
- Eins noch: Myokine wirken sich positiv auf unser Nervensystem aus. Sie entfalten wie Dünger das Wachstum von grauer Zellmasse. Dadurch können mehr Signale aufgenommen und weitergeleitet werden und somit Nervenverbindungen aktiviert, geschützt und entlastet werden. In Bereichen wie im Hippocampus sowie in der Großhirnrinde kommt es zu positiven Veränderungen – man wird Besser im logischen Denken, Speichern und Abrufen von Informationen.
*Der Puls des Lebens. Nicole Franke-Gricksch / Jens-Falk Heimann
Warum dann noch zögern?
Die Liste könnte ich noch verlängern. Aus meiner Personal Trainer-Brille denke ich, dass all diese Benefits klar sind, viele sie bereits selbst erspürt haben und von sich aus gerne sporlich aktiv sind. Die Gründe dafür können so unterschiedlich sein. Es muss im Belohungszentrum im Hirn schon irgendwie angekommen sein. Und doch sucht und sucht die Wissenschaft immer weiter nach noch treffenderen Aussagen, Hinweisen und Beweisen warum Sport, Ausdauertraining und Co. wichtig ist und bei was noch keine klaren Daten vorliegen um mit Sicherheit sagen zu dürfen: ja, Sport und Training ist Medizin (auf Rezept). Wozu?

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